Handout
Nach mehr als 100 Jahren – ist Autogenes Training (auch als Beispiel auch für andere achtsamkeitsbasierte und Entspannungsverfahren) old School?
[29. April 2025, Plenar-Vortrag auf der 36. Sylter Entspannungstherapiewoche der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren, dg-e.de]
Fortbildungen in Autogenem Training (AT) gehörten seit Jahrzehnten auf vielen psychologisch medizinischen Fachtagungen zum Standardprogramm; in den letzten Jahren wurden sie oft aber nur zögerlich gebucht und werden deswegen z.T. erst gar nicht mehr angeboten. Im Angesicht der gut erforschten Wirksamkeit bei vielen verschiedenen Beschwerdebildern ist das zumindest bemerkenswert. Droht der »konzentrativen Selbstentspannung« nach etwas mehr als 100 Jahren u.U. ein ähnliches Schicksal wie den Kneip-Kuren? Und wenn ja, woran liegt das? Ist der Fortbildungsmarkt gesättigt? Hat der Ruf etwa von neuropsychologisch orientierten, achtsamkeitsbasierten oder digitalen Angeboten das AT überholt? Hat AT inzwischen vielleicht ein als „angestaubt“ geltendes Image, z.B. wegen seines manualisierten Aufbaus, der aus den 1920er Jahren stammt und sich aus der damaligen medizinischen Badekur entwickelt hat? Oder liegt es daran, dass AT die regelmäßige Eigeninitiative braucht (Stichwort: Hilfe zur Selbsthilfe) und kollidiert diese Notwendigkeit möglicherweise mit allgemeinen Trends etwa in Richtung unkomplizierter Konsumierbarkeit oder systematischer Selbstoptimierung? Ist das Angebot des AT, neben der Schulung von psychophysischer Erholung und Spannungsregulation, auch das eigene Entwicklungspotenzial von innen her zu aktivieren, z.B. für die junge Generation Y bzw. Z oder für die mittlerweile in die Jahre gekommenen „Boomer“ nicht mehr attraktiv? Und falls irgendetwas davon zutrifft – was ist zu tun, um gegenzusteuern?
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